Automatisierung ist ein Prozess, der sich seit der industriellen Revolution immer weiter fortsetzt und darin besteht, dass menschliche Arbeitskraft unter Zuhilfenahme von Maschinen reduziert wird. Arbeitsschritte, die zuvor von Menschen unter erheblichen Anstrengungen erledigt werden mussten, werden im Zuge der Automatisierung zunehmend an Maschinen übertragen. Das trifft vor allem auf industrielle Fertigung von Produkten zu. Ein frühes Beispiel für Automatisierung ist die Erfindung des Fließbandes: Statt Werkstücke von einem Ort zum anderen transportieren zu müssen, um weitere Arbeitsschritte an ihnen durchzuführen, erledigte diese Aufgabe nun ein Automat. Als Arbeiter musste man das Stück, an dem man arbeitete, nun nicht mehr von links nach rechts heben oder ans andere Ende der Werkhalle tragen – diese Aufgabe übernahm das Fließband. Bis heute nimmt beispielsweise das Fließband vielen Menschen in der Produktion weltweit Arbeit ab.
Entwicklung der Automatisierung
Das Fließband ist nur ein sehr simples Beispiel für eine Ausprägung von Automatisierung. Die Komplexität im produzierenden Gewerbe steigt: Immer kompliziertere Güter werden hergestellt, immer mehr Arbeitsschritte sind erforderlich, um ein Produkt fertigzustellen. So besteht zum Beispiel ein durchschnittliches Auto heute aus viel mehr Einzelteilen und einer weit komplexeren Feinmechanik als noch vor 100 Jahren. Die Unterstützung durch Maschinen passt sich an: Waren es anfangs vor allem technische Hilfsmittel, die grobe Arbeiten erleichtern sollten, wird ihre Justierung immer kleinteiliger und komplexer. Inzwischen werden auch kleinste Arbeitsschritte von eigens dafür entwickelten Robotern erledigt und Automaten werden in der Industrie gern eingesetzt, wo immer sie Abläufe beschleunigen können. Am Ende dieser Entwicklung steht – zumindest theoretisch – der Zustand, in dem jegliche Arbeit von Maschinen verrichtet wird und humane Arbeitskraft nicht mehr erforderlich ist. Diesen hypothetischen Zustand bezeichnet man in der Wirtschaftstheorie als “Automation”.
Gefahren und Risiken der Automation
Die zunehmende Übertragung von Aufgaben an Maschinen oder hochspezialisierte Roboter birgt viel Potenzial für Unternehmer, aber auch etliche Risiken. Aus Sicht des Produzenten lohnt es sich, möglichst viel Arbeit an Automaten zu übertragen: Um etwa eine bestimmte Schraube an einem Werkstück festzuziehen, braucht es eigentlich keinen Arbeiter mehr – ein Roboter kann diese Aufgabe übernehmen und dabei gründlicher und zuverlässiger als ein Mensch arbeiten. Einen Roboter muss man nur einmal anschaffen, er braucht keinen Urlaub, kein Wochenende, er hat keine Arzttermine und keinen schlechten Tag. Er liefert jeden Tag gleichbleibende Qualität. Das hat Vorteile für Unternehmer, doch insbesondere für schlecht ausgebildete Arbeitnehmer wird diese Entwicklung zum Problem. Sie finden in Zukunft weniger freie stellen, weil Roboter ihre Aufgaben übernehmen. Hinzu kommen ethische Fragen: Sollten nicht Menschen Roboter kontrollieren, bevor sie uns kontrollieren?